
Es ist nur ein kleiner Schritt auf kleinen Füßen und doch ein richtiger Meilenstein und Riesensprung für die gesamte Familie: Der erste Tag in Kindergarten oder Krippe.
Für viele Kinder sind die ersten Tage bei uns im Kinderhaus, obwohl herbeigesehnt, oft eine anstrengende Sache. Denn die vielen Kinder, die Räume, Garten, Spielzeug und nicht zuletzt die vielen unbekannten Erwachsensen zu denen es Vertrauen zu fassen gilt, stellen für so manches Kind erst einmal eine ordentliche Herausforderung dar.
Damit der Start ins Abenteuer Kinderhaus gut gelingen kann, nehmen wir uns viel Zeit für das Ankommen und die Eingewöhnung der Kinder. Nur mit ausreichend Zeit, Geduld und Ruhe können die Kleinen an die neue Umgebung herangeführt werden und eine sichere Bindung zu den neuen Bezugspersonen aufbauen. Unsere wichtigsten Partner in dieser Zeit des Ankommens sind der begleitende Elternteil oder eine andere vertraute Bezugsperson (Oma,Opa …), die dem Kind als sicherer Hafen Geborgenheit und einen stabilen Rückzugsort in der noch fremden Umgebung bietet.

Die Dauer der Eingewöhnung ist sehr individuell und hängt in erster Linie vom Temperament des Kindes ab. Ist es ein neugieriger Entdecker oder eher ein abwartender Beobachter? Empfindet es Freude am Spielen mit anderen Kindern, ist es eher zurückgezogen? Hat es vielleicht schon einmal eine andere Einrichtung besucht oder ist es zum ersten Mal mit einer fremden Umgebung konfrontiert?
Bei Kindergartenkindern rechnen wir mit einer Eingewöhnungsphase von 1-4 Wochen. In der Krippe sind es in der Regel 3-8 Wochen, in denen die vertraute Bezugsperson das Kind eng begleitet, ehe es den Alltag im Kinderhaus alleine schafft und genug Vertrauen zu den Erziehern in Kindergarten/Krippe gefasst hat. Abweichungen von diesem Zeitraster sind jedoch keine Ausnahme und wir erleben sowohl „Blitzeingewöhnungen“ als auch deutlich längere Zeiträume, die notwendig sind, um bei uns sicher und geborgen anzukommen.
Zeit, die in den Start investiert wird, ist in Bildung investierte Zeit. Forschungen aus den Bereichen Soziologie und Psychologie zeigen immer wieder deutlich auf, dass Lernen und gelingende Bildung stets eng an sichere Bindung, also belastbare Beziehungen des Kindes zu Erwachsenen, geknüpft sind. Im Gegenzug leiden Kinder, denen es nicht gelingt sichere Bindungen einzugehen, deutlich häufiger an Regulationsstörungen und entwickeln sich weit weniger positiv.

Unsere Tips für eine gelingende Eingewöhnung:
- genug Zeit einplanen
- alle Fragen stellen, es gibt keine dummen Fragen
- zuversichtlich sein, Vertrauen haben
- gute und zugewandte Kommunikation mit dem Team
- zusätzlichen Stress vermeiden (nicht gleichzeitig den Schnuller abgewöhnen etc.)
- selbst bereit für die Trennung sein
- sich für das Kind auf den neuen Lebensabschnitt freuen
